Manchmal klingen meine Texte hier ja doch ein bisschen esoterisch und für Menschen, die “ja schon 30 Jahre Hunde haben”, dabei über den “Hunde-Abrichte-Platz” leider noch nicht hinausgekommen sind, wird sich das schon sehr abgehoben anhören.
Was mich nach der “zufälligen” Überwindung meiner Angst vor Hunden wirklich fasziniert hat und noch immer täglich beschäftigt, ist das Verhalten – gegenüber Menschen und Hunden und möglichst unverfälscht (soll heißen: OHNE Einflussnahme durch Frauli oder Herrli) und Lernen.
Und genau deshalb fahren wir immer wieder ins Clever Dog Lab … auch wenn die Fahrt auf die Vetmeduni ein bisschen Planung (weil fast die ganze Tangente und min. eine Stunde Fahrtzeit pro Richtung) erfordert.
Dort geht es nämlich um Wissenschaft … Hundeverhalten und Kognitionsforschung!
Die letzte Studie, für die Ambiano gezeigt hat, wie er halt so tut wie er tut, hieß “Investigating Dog’ Behaviour in Rewarded and Non-Rewarded Contexts”. Klingt ganz schön verwirrend und das war es auch: berühre einen Bildschirm und nach Bild und Ton wird ein Leckerli automatisch geliefert … im Training! Im Test dann halt leider nicht mehr – da wird der Bildschirm manchmal einfach schwarz und es kommt NIX! Und dann gibt es da die Wissenschafterinnen, die dann das Verhalten der Hunde bei erhöhtem Frustrations-Level auswerten (wie ändert sich zB die Rutenhaltung und Wedelfrequenz) … und ich bin schon richtig gespannt, was dabei rauskommt. Das dauert leider noch (wie Studien das halt so an sich haben … es ist wirklich aufwändig).
Beim nächsten Mal geht’s überhaupt darum, ob Hunde Emotionen riechen können … und auf das Ergebnis bin ich ja noch viel mehr gespannt!
Hier schließt sich auch der Kreis zu meinen “abgehobenen” Texten: vieles können wir beobachten und unser Bauchgefühl (wenn wir es zulassen) sagt uns, ob die Situation für unseren eigenen Hund ok ist oder gar nicht geht.
Dieses Bauchgefühl setzt sich aus vielen Komponenten (zB Änderungen in der Körperspannung) zusammen, die bei Hunden in kürzesten Abständen erfolgen und damit gar nicht einzeln aufzählbar sind … aber eben ein Gefühl generieren können.
Mit Erfahrung bekommt auch sehr schnell ein Bauchgefühl für einen individuellen Hund – aber das lässt sich eben wirklich schlecht reproduzieren und ist wissenschaftlich so nicht beweisbar.
Deshalb sind genau die Verhaltensstudien für mich wichtig – es ist kein Blabla und kein Voodoo, es ist halt noch nicht erforscht, be- oder widerlegt.
Cooler Side-Effekt: man lernt wieder eine neue Seite am eigenen Hund kennen, wenn das Test-Setting so ganz anders ist, als der Alltag UND man hat selbst eine Übung in Impulskontrolle (weil auch wenn’s noch schön wäre, Hilfe vom Frauli gibt’s beim Test natürlich nicht).
Falls du mehr über die Arbeit des Clever Dog Lab erfahren und vielleicht auch einmal mit deinem Hund an einer Studie teilnehmen möchtest: hier ist der Link zum Lab!
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