Gute Frage, aber echt schwierig zu beantworten!
Das Thema dabei ist, dass wir Menschen die kleinsten Mengen an Geruch, der für unsere Hunde wahrnehmbar ist, nicht erkennen können. Auch die Verarbeitung im Gehirn dürfte anders sein: für mich persönlich triggert ein Geruch zuerst ein Gefühl, das ich oft gar nicht so einfach zuordnen kann (dabei ist auf jeden Fall neben dem Geruchszentrum das limbische System im Gehirn aktiv). Forschende haben herausgefunden, dass bei Hunden zusätzlich ein Gehirnareal sehr aktiv ist, das für Bilder zuständig ist. Das heißt (wahrscheinlich), dass Hunde wirklich ein Geruchsbild haben … wie auch immer das aussieht und was es alles beinhaltet.
Wo hält sich Geruch gut und wo schlecht?
Geruch mag sehr gerne Feuchtigkeit und kühle Temperaturen. Im Umkehrschluss sind Trockenheit und hohe Temperaturen (gepaart mit wenig Oberfläche) die Kombination, wo sich Geruchsspuren am schlechtesten halten (Asphalt im Sommer zB).
Wie lange hält sich eine Geruchs-Spur?
Dazu gibt es Mutmaßungen und in meinen Ausbildungen hieß es meist “bis zu 2 Wochen”.
Nach meinem Test mit Anthony (Dummyspur im Wald ca. 2 Monate alt, Sommer) dürfte auch mehr möglich sein. Wie lange sich also eine Geruchsspur wirklich hält, kann man so nicht eindeutig sagen, wobei es sicher auf sehr viele Faktoren ankommt: Umgebung und Untergrund, Wetter, Aktivität (wieviel hat sich da noch getan, von Autoverkehr bis Rasenmähen), natürlich vorkommende oder “künstliche” Geruchspartikel usw. Dazu ist natürlich immer auch zu berücksichtigen, was der einzelne Hund mit uU noch vorhandenen Fragmenten einer Spur anfangen kann und ob er vielleicht auch (frische) Witterung zu Hilfe nimmt.
Fakt ist: wir können die Geruchswelt unserer Hund leider nicht einmal im Ansatz nachfühlen oder uns vorstellen und dürfen/müssen das auch einfach so anerkennen!
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